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    Was macht eigentlich die Teilnehmendenvertretung des Berufsbildungswerkes Dresden?

    Seit sieben Monaten ist die Teilnehmendenvertretung des SRH Berufsbildungswerkes Dresden im Amt und zieht bei ihrer ersten Vollversammlung ein Resümee. Eine gute Gelegenheit, einmal nachzufragen, was die Teilnehmendenvertretung eigentlich macht.

    Kalendereintrag

    Die Teilnehmendenvertretung ist die Interessensvertretung von derzeit rund 330 Auszubildenden in vier Jahrgängen und knapp 90 Teilnehmenden der Berufsvorbereitung. Sie besteht aus sechs gewählten Vertreterinnen und Vertretern aus der Ausbildung, zwei aus der Berufsvorbereitung und einer Schülersprecherin. Am 22. März 2023 bat die Teilnehmendenvertretung des SRH Berufsbildungswerkes Dresden alle Teilnehmenden und Mitarbeitenden am Standort Hellerhofstraße in die Mensa, um – nach einem knappen halben Jahr im Amt – eine Zwischenbilanz zu ziehen.

    Seit der Wahl im Oktober 2022 hatte die Teilnehmendenvertretung schon alle Hände voll zu tun. Im ersten Schritt wurden die Mitglieder von Monika Brettschneider zur künftigen Arbeit einer Teilnehmendenvertretung geschult. Monika Brettschneider ist Religionspädagogin und Seelsorgerin im SRH Berufsbildungswerk Dresden und berät die jungen Menschen bei ihrer Arbeit. "Ich gebe quasi Starthilfe. Ich beginne bei jeder neuen Teilnehmendenvertretung mit einer teambildenden Maßnahme, damit die jungen Leute sich untereinander kennenlernen können, damit sie merken wer welche Stärken hat, wem welches Thema wichtig ist und was sie bewirken wollen. Sie haben sich ja nicht umsonst aufstellen lassen. Ich kläre auch die Rahmenbedingungen, wie die Teilnehmendenverordnung und ich erkläre auch, was die SRH eigentlich ist." Monika Brettschneider steht den Teilnehmenden auch nach der Starthilfe als Zuhörerin, Beraterin und Vertrauensperson zur Seite.

    Stärker durch Netzwerkarbeit
    Gleich zu Beginn ihrer Amtszeit wurden die Mitglieder der Teilnehmendenvertretung ins kalte Wasser geworfen. Kurz nach der Wahl findet im November 2022 ein Treffen der Teilnehmendenvertretungen aus Gera, Chemnitz, Leipzig und Dresden statt. 19 Mitglieder aus vier Berufsbildungswerken und sieben Vertrauenspersonen, wie Monika Brettschneider, kommen für zwei Tage auf dem Campus in Dresden zusammen. „Diese Treffen finden halbjährlich statt, immer in einem anderen Berufsbildungswerk in Sachsen oder Thüringen“, sagt Monika Brettschneider, die das Treffen in Dresden organisiert hat. „Es dient dem Austausch der jungen Leute untereinander, es werden gemeinsame Projekte geplant und gibt auch immer einen Schulungsteil. Dieses Mal ging es um Kommunikation.“ 

    Michelle Schmidt ist Mitglied der Teilnehmendenvertretung und war von dem Treffen begeistert. "Wir konnten uns ansehen, wie die Arbeit der Teilnehmendenvertretung in den anderen Berufsbildungswerken läuft, welche Freizeitangebote es dort gibt, wie die Ausbildung geregelt ist oder wie die Essensversorgung funktioniert." Ein gemeinsames Projekt gibt es auch schon. "Wir wollen bewirken, dass das Ausbildungsgeld und das Essensgeld erhöht wird. Das können wir aber nur gemeinsam schaffen. Die Teilnehmendenvertretung in Gera hat dafür bereits eine Online-Petition gestartet."

    Was junge Menschen so umtreibt
    Die Treffen der Teilnehmendenvertretung im Berufsbildungswerk Dresden finden alle zwei Wochen statt. Dann besprechen die Mitglieder alle gesammelten Themen. Die erreichen sie zum Beispiel über die Lernplattform Moodle, über einen Briefkasten oder wenn Teilnehmende sie direkt ansprechen.

    „Das war ein wichtiger Punkt auf unserer ToDo-Liste. Wir haben die Erreichbarkeit der Teilnehmendenvertretung über Moodle verbessert“, erzählt Luisa Gruner, Auszubildende zur Verwaltungsfachangestellten und Mitglied der Teilnehmendenvertretung bei der ersten Vollversammlung. Nach sieben Monaten im Amt hatte die Teilnehmendenvertretung im März alle Auszubildenden, Teilnehmenden und auch alle Mitarbeitenden des Berufsbildungswerkes Dresden und die Verwaltungsmitarbeitenden des Berufsbildungswerkes Sachsen zur Versammlung eingeladen, um über erste Erfolge und die weiteren Pläne zu berichten. Viele sind der Einladung gefolgt und nutzten die Gelegenheit, um Fragen zu stellen, Anregungen zu geben oder Wünsche zu äußern.

    Die Mitglieder der Teilnehmendenvertretung haben sich viel vorgenommen: ein Logo für die Teilnehmendenvertretung, Essensgeldauszahlung bei Nichtteilnahme an der Essensversorgung, auch Ausgrenzung und Mobbing spielen eine Rolle. Einige Probleme werden schwer zu lösen sein, andere gehen ganz leicht. "Wir haben ein gutes Gespräch mit der Geschäftsbereichsleiterin des Berufsbildungswerkes, Kathleen Brückner zur WLAN-Nutzung im Wohnheim. Es ist nun wieder uneingeschränkt nutzbar." 

    Gremienarbeit braucht Zeit und Kraft
    Dass die Gremienarbeit zeitintensiv ist, ist allen Mitgliedern der Teilnehmendenvertretung bewusst. Neben den regelmäßigen Sitzungen der Teilnehmendenvertretung und der halbjährlichen Treffen der Teilnehmendenvertretungen der Region Sachsen und Thüringen, sind da noch die Treffen der Teilnehmendenvertretungen der Region Sachsen und Bayern und ein Netzwerktreffen in Berlin, zu der aller zwei Jahre die Teilnehmendenvertretungen aller 52 Berufsbildungswerke in Deutschland eingeladen sind. Auch in der Arbeitsgemeinschaft "Gewaltschutzkonzept" arbeiten die Mitglieder der Teilnehmendenvertretung mit.

    Außerdem ist Monika Brettschneider Mitglied im Fachausschuss der Bundesarbeitsgemeinschaft der Berufsbildungswerke – kurz BAG BBW. Mit ihr zusammen gehen auch immer ein, zwei Jugendliche aus der Teilnehmendenvertretung zu den Treffen. Eine riesige Chance für das Berufsbildungswerk Dresden und die Jugendlichen. Denn von 52 Berufsbildungswerken sind nur acht in diesem Ausschuss, der der BAG BBW die Themen vorgibt. Die BAG BBW setzt sich für die Belange aller 52 Berufsbildungswerke Deutschlands ein und vertritt deren Interessen gegenüber der Politik, der Wirtschaft und den Reha-Partnern.